PETERSEN PARK
VON PARKS UND LUSTGÄRTEN
Gut 300 Jahre ist es her: Als wohlhabende Hamburger Groß Borstel entdeckten, das damals noch großen Bostel hieß und außerhalb der Stadtmauern lag. Denn die Natur hier, eignete sich wie kaum eine andere für die Anlage von Parks und Lustgärten.
Der Frustbergpark, Brödermanns Kohlgarten und Pehmöllers Garten machten das vorher überwiegend landwirtschaftlich geprägte Dörfchen zur Sommerfrische wohlhabender Hamburger. Villen entstanden, Herrenhäuser, Familiensitze, Sommerfrischen und Ferienhäuser, das barocke Stavagenhaus, eines der bekanntesten Bauwerke Hamburgs, sowie zahlreiche Gewächshäuser, prächtige Alleen und romantische Brücken. Kurz, ein Ort für die Seele. Zu dieser Zeit erwuchs auch der Petersen Park, direkt an der Tarpenbek. Sein erster Eigentümer war der Diakon und Prediger an der Hauptkirche St. Petri Johann Vake, der hier einen barocken Lustgarten anlegte. Später wandelte der Hamburger Senator Hinrich Petersen den üppigen Lustgarten entsprechend dem Zeitgeschmack in einen natürlichen, aber kunstvollen englischen Landschaftsgarten um, der seitdem seinen Namen trägt.
1906 erwarben Emma und August Fockelmann den Park und nutzten das weitläufige Gelände am Niendorfer Weg als zoologischen Garten und Gehege: Für den Handel mit exotischen Tieren. Einer der Kunden war Carl Hagenbeck, Besitzer des gleichnamigen Tierparks. Schon 1907 erwarb er von den Fockelmanns Leoparden, Löwen oder Kakadus. Das Geschäft blühte und bestand bis Anfang der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts. Ab 1939 verschwand der private Zoo und machte Platz für die Firma Ad. Strüver, die hier unter anderem den Strüver Schienen Kuli herstellte. Ein Exemplar überdauerte die Zeiten, um heute im Deutschen Dampflokomotiven Museum in Neuenmark bewundert zu werden. Viele Jahre später ist das geschäftige Werkeln verstummt. Zeit, die Geschichte fortzuschreiben. Zwischen den herrlich ausladenden, jahrhundertealten Bäumen des Petersen Parks – in einer Wohnlage, die zu den guten und begehrten gehört.